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Störungen der Darm-Hirn-Interaktion durch die Linse der Polyvagal-Theorie
Neurogastroenterology & Motility, 30. September 2024Davide Dr. Stephen Porges
Zusammenfassung auf Deutsch:
In diesem Artikel wird eine Metrik vorgestellt, die in der Lage ist, einen hypothetischen „Schalt“-Mechanismus im Hirnstamm zu verfolgen, der an der Regulierung des afferenten Einflusses des Blutdrucks auf die vagale efferente Kontrolle der Herzfrequenz beteiligt ist. Theoretisch könnte diese Metrik angewandt werden, um die „Effizienz“ von Hirnstammbahnen zu bewerten, die an gemeinsamen Mechanismen der autonomen Funktion beteiligt sind, die vagale Einflüsse sowohl auf den Darm als auch auf das Herz beinhalten. Durch die Untersuchung der dynamischen „Effizienz“ des Hirnstamm-Rückkopplungskreises, der die Herzfrequenz mit der Körperhaltung verknüpft, könnte also ein klinisch relevanter Indikator für die vagale Flexibilität extrahiert werden, der einen verallgemeinerbaren Einblick in die vagale Regulierung sowohl des Herzens als auch des Darms bieten würde. Jüngste Forschungsarbeiten unterstützen diese Behauptung und haben dokumentiert, dass diese Metrik, VE, mit Störungen des Darms zu kovariieren scheint. Die klinische Anwendung dieser Metrik könnte individuelle Schwachstellen aufzeigen, die häufig Symptome widerspiegeln, von denen angenommen wird, dass sie Merkmale eines dysregulierten autonomen Nervensystems (d. h. Dysautonomie) aufweisen. Wenn dies durch weitere Forschungsarbeiten bestätigt wird, könnte dieses objektive Maß für die neuronale Regulierung der autonomen Funktion Aufschluss über die Pathogenese von Störungen der Darm-Hirn-Interaktion geben.